Staatssekretär Klaus Kaiser und Referatsleiterin Heike Maschner in Bielefeld

Am Mittwoch, den 03. Juni bekam die LAAW Besuch von Klaus Kaiser (Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW) und Heike Maschner (Referatsleiterin Allgemeine Weiterbildung im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW). Begrüßt wurden die Gäste von den Vorstandsmitgliedern Ute Plaumann (Akademie Off-Theater nrw) und Samuel Sarji-Blome (Bildungswerk des Bielefelder Schulvereins), Ingrid von Löwis, und Karin Weiß (Bildungswerk des Bielefelder Schulvereins) und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle, Rouven Schäfer und Frank Wittemeier.

Der Termin war bereits im Januar vereinbart worden, dass Treffen also schon vor der „Ausnahmesituation“ der letzten Wochen geplant. Damit bekam der Austausch noch ein zusätzliches Gesprächsthema.

Sollte es ursprünglich um die Arbeit der LAAW im Bereich der Digitalisierung und die Weiterentwicklung des Weiterbildungsgesetzes (WbG) gehen, spielten nun auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen in der Bildungsarbeit eine entscheidende Rolle.

Die Angebote und Aktivitäten der LAAW zur Digitalisierung (digital.laaw.nrw) sind sehr positiv aufgenommen worden. Die Gäste aus dem Ministerium zeigten sich beeindruckt von den vielfältigen Supportmaßnahmen und Kooperationen zur Unterstützung der Weiterbildung in Fragen der digitalen Bildung. Beide unterstrichen, dass hier mit relativ geringen finanziellen Mitteln eine sehr gute Arbeit geleistet wird. Sowohl die Möglichkeit der Beratung von Weiterbildungseinrichtungen als auch die Fortbildungsangebote und die Aktivitäten in den unterschiedlichen Netzwerkstrukturen überzeugten. Praxisbeispiele aus dem Bildungswerk bibis (Samuel Sarji-Blome)und der Akademie Off-Theater nrw (Ute Plaumann) verdeutlichten den Nutzen der Supportangebote der LAAW.

Klaus Kaiser und Heike Maschner sehen im Bereich der Digitalisierung weiterhin eine große Herausforderung für die Weiterbildung in NRW. Das Ministerium wird diese Entwicklung, aber auch die Frage der Förderung von online gestützten Weiterbildungsangeboten, auch in den nächsten Monaten intensiv begleiten und in die Überlegungen zur Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für die Weiterbildung einbeziehen.Besuch MKW LAAW 05

Im zweiten Teil des Treffens ging es um die derzeit problematische Situation der Einrichtungen im Zuge der Pandemie und der damit einhergehenden Einschränkungen. Hierzu hatte die LAAW Ende Mai bei ihren Mitgliedseinrichtungen eine Abfrage zur aktuellen Lage und den Herausforderungen durchgeführt.

Aus den Rückmeldungen lassen sich folgende Schlussfolgerungen ziehen:
Obwohl viele Einrichtungen seit dem 04. Mai wieder Veranstaltungen anbieten, sind die Bedingungen äußerst schwierig. Die erforderlichen Vorgaben benötigen umfangreiche Vorbereitungen und führen in nahezu allen Fällen zu kleineren Lerngruppen. In Bezug auf Präsenzveranstaltungen bedeutet Weiterbildung aktuell mehr Aufwand bei geringerer Teilnahme und geringeren Einnahmen.
Aufgrund der unsicheren Perspektiven fürchten viele Einrichtungen, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und infolge die wirtschaftliche Existenz gefährdet wird. Auch trugen Praxisbeispiele aus den beiden oben genannten Einrichtungen zum Verständnis der Thematik bei.

Die LAAW begrüßt die Sonderregelung für die Zahlung der WbG-Förderung in diesem Jahr, wünscht sich jetzt aber schnelle Zusagen des Landes NRW, um die Einnahmeausfälle auszugleichen. Zugleich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass zur Absicherung der Strukturen auch für die sich weiter abzeichnenden Einnahmeausfälle Unterstützung durch das Land geleistet wird, damit Weiterbildung auch zukünftig Menschen bei den vielfältigen Veränderungen durch Bildungsangebote unterstützen kann.

In der abschließenden Gesprächsrunde betonten Klaus Kaiser und Heike Maschner den Stellenwert der Befragung und deren Ergebnisse. Je konkreter die Informationen, umso zielgerichteter kann das Ministerium die Unterstützung für die Einrichtungen planen.
Zum Ende des Treffens wurde von allen Beteiligten die Bedeutung des persönlichen Austausches und der direkten Kommunikation für die Sache der Weiterbildung betont. Die LAAW wünscht sich auch mit Blick auf die Weiterentwicklung des Weiterbildungsgesetzes (WbG) das Gespräch, denn zur Absicherung der Strukturen bedarf es zukunftsorientierter Rahmenbedingungen, sowohl in rechtlicher als auch in finanzieller Hinsicht. Das Thema konnte allerdings aufgrund der aktuellen Situation nur am Rande behandelt werden, aber wir bleiben als Verband auch zu diesem Zukunftsthema im Gespräch mit dem Ministerium.

Die LAAW-Geschäftsstelle bedankt sich bei Gästen aus Düsseldorf für das Engagement und für den offenen Austausch. Ein besonderer Dank gilt dem bibis für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und für die Verpflegung.